Selbstfindung

Dem inneren Ruf folgen…

Jetzt ist es soweit: Mein Wunsch, der so plötzlich zu mir kam und mich selbst überraschte, findet endlich seine Verwirklichung. Ich reise für 19 Tage zum Intuitive Anatomie Retreat nach Kreta. 19 Tage ohne meine Familie, 19 Tage nur für mich, für Fortbildung, Selbstheilung und  innere Weiterentwicklung. 

Hätte mir das jemand noch vor einem Jahr erzählt, hätte ich wahrscheinlich gelacht und es für unmöglich gehalten. Zum einen schien es für mich eine unmögliche Gegebenheit als Mama und Ehefrau meine zwei Kinder und meinen Mann für so eine lange Zeit allein zu lassen. Noch dazu, dass ich in dieser Zeit etwas nur für mich mache… Selbstfürsorge und Weiterbildung… und dafür quasi unsere Urlaubskasse plündere… Nein, so was schien mir utopisch, verrückt… ja, unmoralisch! Denn es entspricht nicht dem Bild, dass ich von mir als Mutter hatte. Ich muss doch schließlich immer für die Kinder da sein… wie all die vergangenen Jahre. 

Und doch kam dieser innere Ruf so plötzlich und stark auf mich zu, dass ich wusste “Das musst du jetzt auf jeden Fall machen!” 

Damit begann die innere Arbeit an mir, an meinen alten Überzeugungen und Vorstellungen. Was glaube ich eigentlich selbst über mich als Mutter? …als Ehefrau? Was erlaube ich mir selbst? Wo halte ich mich in meinen eigenen Rollenbildern gefangen, nur weil ich glaube “sowas macht man nicht!” Ich sah mich und sah, dass sich hinter mir all die Frauen meiner Ahnenlinie aufreihten, die immer nur für die Familie gelebt hatten und so etwas wie Selbstverwirklichung nicht kannten. Und ich spürte, dass all ihre Erfahrungen auch in meinem Glaubenssystem wirkten und mir die Realität erschaffen hatten, die ich jetzt lebte… bewusst? Unbewusst?! 

 

Und so stehe ich jetzt hier, zwei Tage vor dem Flug nach Chania und mein Körper sprudelt über voller Aufregung, Vorfreude und Ängste. 

Die Glaubenssatzarbeit an mir in den letzten Wochen war nur die Vorbereitung auf das was jetzt kommt. Mein Unterbewusstsein spürt das ganz genau und so lässt es in den vergangenen Tagen eine Sorge nach der nächsten aufpoppen… Es ist mittlerweile fast schon witzig mir selbst dabei zuzusehen, wie ich den nächsten angstbasierten Film in meinem Kopf abspiele, mir Sorgen mache, nach Lösungen suche und mich dann wieder beruhige bis die nächste Vorstellung beginnt. 

Es ist nicht immer leicht dem inneren Ruf zu folgen und doch spüren wir es so stark in uns, dass es jetzt soweit ist neue Schritte und Wege zu gehen, Und genau dann zeigen sich uns all die Themen, die angeschaut werden wollen… all die Gedankenmuster, die uns sicher halten wollen in unserem alten Lebensstil.  

Und dem dürfen wir auch Anerkennung geben, denn schließlich war dieses Gedankenmuster auch mal dienlich für uns. Vielleicht hat es uns als Kind einmal geholfen eine schwierige Situation durchzustehen. Vielleicht hat es der Großmutter einmal geholfen, sich immer gut um ihre Familie zu kümmern. Vielleicht war es auch einmal die einzige Option.

Letztendlich beruhen diese Überzeugungen auf Erfahrungen, die wir selbst einmal gemacht haben, oder die unsere Vorfahren einmal gemacht haben. Oder wir haben sie aus kollektiven Überzeugungen übernommen… Aber wir sind diesen Gedanken nicht hilflos ausgeliefert. Hier und jetzt dürfen wir neu wählen… Die blockierenden Überzeugungen loslassen und transformieren. 

Was ist jetzt in unserem Leben möglich?! 

Alles, was wir bereit sind zu glauben! Letztendlich bilden nur unsere eigenen Gedanken unsere Grenzen.